Das teuerste Haus in Freistatt!
Das Haus Lärche hat eine höchst abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Heute sind hier mehrere Wohnungen eingerichtet, doch bis es soweit kam, hat das teuerste Haus in Freistatt viele Funktionen erfüllt.
Im Jahr 1923 wurde das Gebäude als "Moorschule" geplant und gebaut. An Ostern wurde der Grundstein gelegt. Zu dieser Zeit der Inflation kostete ein Ziegelstein 200.000 Mark, weswegen sich im Grundstein noch heute Geldscheine im Wert von mehreren Millionen Mark befinden. Vorher waren die Freistätter Kinder bereits an diversen anderen Orten unterrichtet worden: Bis 1909 in der Wehrblecker Schule, danach in einem Aufenthaltsraum des Erziehungsheimes Moorhort, später im Feuerwehrgerätehaus.
Schon an Weihnachten 1923 konnte die Moorschule eingeweiht werden; mittlerweile mussten 45 Schülerinnen und Schüler in Freistatt beschult werden. Fünf Jahre später, an Ostern 1928, wurde aus der anstaltseigenen Privatschule eine öffentliche Volksschule.
Nach der Ankunft der Engländer im April 1945 wurde ganz Freistatt als Nachschublager und Quartier eingerichtet. Ins Schulgebäude zog ein Offizier ein. Alle Unterlagen, die in der Schule untergebracht waren, wurden verbrannt, um in den Schränken Platz für Lebensmittel zu schaffen. Daher ist aus den ersten Jahrzehnten der Freistätter Schulgeschichte nur sehr wenig überliefert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden, auch aufgrund der ankommenden Flüchtlinge, zeitweise über 100 Kinder in Freistatt unterrichtet. Man entschloss sich daher im Jahr 1952 zum Bau einer neuen Schule in direkter Nähe. Die Moorschule wurde umgebaut und in den folgenden Jahren unter anderem als Schuhmacherei, Sparkasse, Arztpraxis und Gemeindebüro verwendet. Der Name änderte sich in "Haus Anfang" (in Anlehnung an den Spruch am Giebel: "Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang").
Im Jahr 1990 zogen Sparkasse und das Gemeindebüro in das neu in der Ortsmitte gebaute "Haus Labora". Aus Haus Anfang wurde "Haus Lärche" und sämtliche Räume wurden zu Wohnungen umgebaut.