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16 Uhr 50 ab Freistatt - Der Freistätter Bahnhof wurde am 30. September 1923 eröffnet.

Ein eigener Bahnhof hatte für Freistatt eine besondere Bedeutung. Das Torfwerk war direkt an die Gleise angeschlossen, sodass der verarbeitete Torf hier gut verladen werden konnte. Vor 1923 mussten die Betheler Besucher, die nach Freistatt kamen, entweder in Rahden oder in Varrel aussteigen und den restlichen Weg nach Freistatt zu Fuß oder per Rad vornehmen. Nur in seltenen Ausnahmefällen wurde ein Auto geschickt.

Bahnhofsvorsteher war viele Jahre Herr Petersen (Bild oben). Sein Vorgänger, Hans-Oskar Albrecht, war neben dem Dienst als Bahnhofswärter, auch noch Aufseher beim Badeteich hinter dem Torfwerk. Für seine Dienste erhielt er einen Lohn von 15 DM im Jahr, was heute ca. 36 Euro entspräche.
Lehrer Farke, zwischen 1934 und 1970 Lehrer in Freistatt, berichtet von einem Erlebnis am Freistätter Bahnhof:

"Die Oma, meine Schwiegermutter, war einmal wieder bei uns zu Besuch und musste leider nach Hameln zurück. Der Zug kommt, hält und in aller Ruhe folgen erst Umarmungen von uns und unseren Kindern. Herr Petersen hatte das Gepäck schon eingeladen. Der Zug fährt endlich an. Oma steht gestikulierend am Fenster, und meine Frau stellt fest, dass sie Omas Handtasche mit ihrem Geld und der Fahrkarte im Arm hängen hat.

Kein Wunder, wenn wir uns alle verzweifelt anschauten. Doch da wusste Herr Petersen Rat. Er humpelte zum Bahntelefon, kurbelte und rief dreimal: Leitung frei und sprach dann mit dem Wehrblecker Bahnhofsvorsteher. Der musste den Zug anhalten. Ich musste zum Hausvater Wiese, der im Wegwender Garten mit seinen Leuten arbeitete. Zur Zeit hatte er als einziger im Ort ein Motorrad. Dasselbe stand zum Glück startbereit in der Nähe. So konnten wir gleich starten. Auf dem Wehrblecker Bahnhof wartete der Zug auf uns, alle Fahrgäste schauten aus dem Fenster und lachten; denn sie hatten anscheinend von der Sache erfahren."

Es gibt zahlreiche weitere Anekdoten rund um den Freistätter Bahnhof. Geschlossen wurde er Ende der 1960er-Jahre, als der Personenzugverkehr eingestellt wurde. Die Bahnhofstreppe, die den Bahnsteig mit der Feldbahn verband, ist allerdings bis heute vorhanden.

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