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04.03.2021

Ob Digital- und / oder Präsenzunterricht – erfolgreich lernen in außergewöhnlicher Zeit

Abschlussklasse der Verdener Janusz-Korczak-Förderschule kann sich gut auf Prüfungen vorbereiten


Bild oben:Während Alexander Knipp (im Vordergrund) über seinen Computer ein Dreieck auf das Smartboard zeichnet und eine Aufgabenstellung erklärt, verfolgt sein Kollege Christoph Schaad die Lösungswege der Schüler und gibt Tipps oder beantwortet individuelle Fragen. Bild unten:Ein immer noch ungewohntes Bild, aber an der Janusz-Korczak-Schule Verden schützen sich die Lehrer Christoph Schaad (im Vordergrund) sowie Alexander Knipp und die Schüler Niklas (links) sowie Fabian im Wechselunterricht gegenseitig mit entsprechenden Masken und ausreichend Abstand.

VERDEN. Für die Schüler und Lehrer der Abschlussklasse der Janusz-Korczak-Schule des Schulverbundes Freistatt in Verden macht es keinen großen Unterschied, wie der Unterricht stattfindet. Beide Möglichkeiten - Wechselunterricht mit Präsenzzeiten oder ein digitales Arbeiten von Zuhause aus - sind wegen der guten technischen Voraussetzungen und dem tollen Miteinander in der zum Unternehmensbereiches Bethel im Norden gehörenden Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (FöS ESE) sehr erfolgreich.

Die Entfernung spielt dabei auch überhaupt keine Rolle. So schaltet sich der 17-jährige Timon von der Insel Teneriffa aus zu und lernt gemeinsam mit seinen Mitschülern, die entweder in der Schule vor Ort in Verden oder auch nur wenige Kilometer entfernt zu Hause vor dem PC sitzen. „Wir haben dank unserer guten Ausstattung und wegen des Engagements aller Kolleginnen und Kollegen schon im vergangenen Jahr, während und nach dem ersten Lock down, sehr viel mit digitalen Medien gearbeitet und aus dieser Zeit viel mitnehmen können“, freut sich dann auch Schulleiterin Gabriele Feder über den reibungslaufen Unterrichtsverlauf. Ziel ist es, die Schüler gut auf ihren Prüfungen zum diesjährigen Hauptschulabschluss vorzubereiten.

Bei den Schülern kommt der etwas andere Unterricht gut an. Für den 16-jährigen Niklas ist es im Szenario B – als Abschlussjahrgang mit halber Klasse in der Schule, der andere Teil schaltet sich von zu Hause aus zu - fast so wie im normalen Unterricht. Er kommt gerne in die Schule, sieht aber auch Vorteile, wenn er von zu Hause die Aufgaben lösen kann.  Der gleichaltrige Fabian ist dagegen lieber in der Schule: „Die Motivation ist doch eine andere hier im Klassenraum. Ich komme einfach gerne hier her, um zu arbeiten.“ Für den 16-jährigen Chris ist es angenehmer von zu Hause aus zu arbeiten: „Es ist ruhiger, ich kann dem Unterricht gut folgen und lerne sehr viel über die Technik, die wir anwenden müssen.“ Einziges kleine Übel in dem Neubau an der Verdener Moorstraße sind die notwendigen Masken, die während des Vormittags nicht immer angenehm zu tragen sind und damit auch für mehr Pausen sorgen. Diese Pausen werden dann aber gleichzeitig dafür genutzt, um regelmäßig die Räume und Flure zu lüften.

Für die Lehrer Alexander Knipp und Christoph Schaad ist es ebenfalls kaum ein Unterschied, ob sie mit den Schülern im Klassenraum arbeiten oder digital am Computer Aufgaben erklären und sie dann gemeinsam lösen. „Auch wenn mir natürlich der persönliche Kontakt fehlt, können wir den gleichen Stoff vermitteln und uns trotzdem genauso intensiv mit den Schülern austauschen, als wenn sie vor Ort im Klassenraum sitzen“, erklärt dazu Alexander Knipp. „Durch unser großes Smartboard können wir zudem alle Arbeitsschritte gut sichtbar erklären, auf Nachfragen gezielt eingehen, gemeinsam Lösungen besprechen und dabei wirklich tolle Lernerfolge erreichen“, beschreibt sein Kollege Christoph Schaad die derzeitige Unterrichtssituation in der Corona-Pandemie.

Zur Demonstration überträgt Alexander Knipp mit wenigen Klicks und in Sekunden die Bildschirmoberfläche eines Schülers auf das Smartboard im Klassenraum und bittet dann den Schüler zwei Kreise mit unterschiedlichen Radien, aber demselben Mittelpunkt mit dem digitalen Zirkel zu zeichnen. Was dann folgt ist eine Flächenberechnung, die ohne Probleme von allen Schülern durchgeführt werden kann. So erlernen die Schüler nicht nur den Stoff im Mathematikunterricht, sondern setzen sich auch intensiv mit der Technik auseinander. Für Alexander Knipp ein ganz deutlicher Vorteil des derzeitigen Unterrichts: „Sie lernen so ganz automatisch viele Funktionen des Computers kennen und nutzen dabei auch unterschiedlichste Programme. Dieses digitale Wissen können sie dann ohne Probleme im privaten Alltag sowie später auch für ihre berufliche Zukunft einsetzen.“

Grundsätzlich ist es für die Lehrer und Schüler zwar ein anderes, aber in diesem Fall eben doch ein sehr erfolgreiches Lernen. „Diese außergewöhnliche Situation hat dafür gesorgt, dass wir trotz aller Einschränkungen gerade ein sehr tolles Miteinander in unserem Schulalltag erleben. Ob persönlich oder auch digital über den Bildschirm“, zieht Gabriele Feder von daher trotz aller Vorgaben ein sehr positives Fazit für die Verdener Janusz-Korczak-Schule.


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