Jugendwerkstatt Weyhe feiert 25-jähriges Jubiläum
Soziale und handwerkliche Qualifizierung für junge Menschen ist sehr erfolgreich
KIRCHWEYHE. Mit einer Ausstellung, dem Angebot zum Austausch und mit zwei Vorträgen feierte die zum Unternehmensbereich Bethel im Norden gehörende Jugendwerkstatt Weyhe in der Kirchweyher Straße 51 am 29. Juni ihr 25-jähriges Jubiläum. Das Angebot richtet sich seit dem Start im Jahr 1997 an junge Menschen bis zum Alter von 27 Jahren, um sie für das Leben und den Berufsalltag fit zu machen.
Einrichtungsleiterin Petra Scholten und ihr Team, bestehend aus Sven Brethorst, Volker Bassen und Annette Itzerott, sind die Ansprechpartner/innen für die jungen Menschen, die in der Jugendwerkstatt Unterstützung und Begleitung suchen. „Es gibt vielfältige Gründe, warum Jugendliche oder auch junge Erwachsene im Alter von 16 bis 27 Jahren Probleme haben, um in der Gesellschaft Fuß zu fassen“, so Petra Scholten. Die Mitarbeitenden der Jugendwerkstatt bietet den Jugendlichen zunächst eine Perspektive in den Bereichen Holzverarbeitung und Hauswirtschaft. Aber das Team berät sie auch, bietet verschiedenste Unterstützungen an, egal ob in schwierigen Lebenssituationen, bei der Wohnungssuche oder auch bei der Vermittlung von Therapieplätzen. „Dabei legen wir immer großen Wert auf eine sehr individuelle Beratung, denn jeder junge Mensch der zu uns kommt, hat seine ganz eigene Geschichte, die wir dann gemeinsam bearbeiten“, erklärte Petra Scholten weiter.
Neben den ausgestellten Kunstwerken, den hergestellten Holzprodukten und der umfangreichen Verpflegung durch den Bereich der Hauswirtschaft, gab es an diesem Tag auch zwei Vorträge. Zum einen berichten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, was die Pandemie für sie bedeutet hat und zum anderen sprach Christina Welp, Pädagogische Leitung im Bereich der Jugendhilfe von Bethel im Norden, darüber, was es bedeutet, wenn junge Menschen in Wohnungsnot geraten. In der heutigen Zeit, bei dem großen Mangel an Wohnungen, ein Thema, mit dem sich Petra Scholten und ihr Team regelmäßig auseinandersetzen müssen.
Wie kreativ die Teilnehmenden die Zeit der Pandemie genutzt haben und sich künstlerisch betätigt haben, beschrieb dann beispielsweise Gina Kosmieder: „Ich habe mich sehr intensiv mit dem sogenannten »Diamant Painting« beschäftigt“. Hier werden sehr kleine Steine mit Hilfe eines Stiftes, einer Vorlage und mit Wachs verarbeitet und so zu ganz filigranen Bildern mit tausenden von Teilen zusammengesetzt. „Mir mach es total Spaß und ich kann mich damit stundenlang beschäftigen“, so die 17-Jährige. Gerade in der Pandemie, wo doch wenig möglich war, eine sehr sinnvolle und auch anspruchsvolle Beschäftigung.